Frage:
Reihenfolge im Alphabet, wieso?
suzie the pilgrim
2008-08-29 14:36:18 UTC
In unserem Alphabet und anderen, wie hebr., griech. und anderen ist die Abfolge der Buchstaben verschieden.
Wer kann es mir gut erklären?
Drei antworten:
anonymous
2008-08-29 23:49:55 UTC
Soweit ich das weiß, ist die Reihenfolge der einzelnen Buchstaben aus Tradition und (später einsetzender) Sprachwissenschaft entstanden.

Der Mittelmeerraum (im weitesten) Sinne ist ein Zentrum der Verschriftung gewesen. Auch wenn die ersten Schriftzeugnisse wohl eher aus dem Donauraum stammen, so diversifiziert sich das Schreiben v.a. bei den Mittelmeeranrainern. Anfangs waren alle Schriften Bilderschriften. Dann kamen Silbenschriften, also jeweils ein Zeichen für "ba", "be", "bi" etc. Die Idee, einen Laut pro Zeichen zu schreiben, also quasi die "Urmutter" der meisten Schriften der alten Welt, stammt aus dem Nahen Osten und der arabischen Halbinsel. Aus der südsemitischen Schrift entwickelte sich unter anderem Ge'ez, also die äthiopische Schrift, aber aus der nordsemitischen Schrift entstanden die Schriften der Kanaanäer, der Phönizier und der Alt-Aramäer. Aus der phönizischen Schrift entwickelten sich nach und nach u.a. die griechische, die kyrillische und die lateinische Schrift, daher ist die Abfolge der Buchstaben im Großen und Ganzen dieselbe.



Alt-Aramäisch führte einerseits zur (u.a.) hebräischen und arabischen Schrift, und auch hier ist die Reihenfolge sehr ähnlich. Als weiterer Ableger des Alt-Aramäischen wurde die Brahmi-Schrift konzipiert, von der sich praktisch alle heutigen Schriften Indiens (Devanagari [Hindu, Nepali, Marathi etc.], Gurumukhi [Panjabi], Grantha [Tamil]) ableiten. Hier wollte man Ordnung in dieses eher aleatorische Chaos bringen, weswegen die Reihefolge der - mittlerweile wieder eher silbenschriftartigen - Zeichen nun nach phonetischen Kriterien geordnet wurden.
Steffi 48
2008-08-29 14:47:14 UTC
Funktionsweise des Alphabets



Die Buchstaben eines Alphabetes sind Symbole für die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten der Sprache, die Phoneme (zum Beispiel unterscheiden t und s in Haut und Haus die Bedeutung der Wörter (siehe auch Allophon).



In einem idealen Alphabet entspricht jeder Buchstabe einem Phonem (z. B. georgisches Alphabet). In der Praxis finden sich aber fast immer Abweichungen:



Es kann



* dasselbe Zeichen für verschiedene Laute gelten (z. B. v in Vogel und Vase)

* derselbe Laut mit verschiedenen Zeichen notiert werden (z. B. [f] in Vogel und Fisch)

* mehrere Zeichen für ein einziges Phonem stehen (sch)

* mehrere Laute durch ein einziges Zeichen wiedergegeben werden (z. B. x für [ks])



Darüber hinaus geht die Korrespondenz von Laut und Zeichen auch durch den natürlichen Sprachwandel verloren (vergleiche englisch sign, lateinisch signum).



Fehlen in einem Schriftsystem Zeichen für Phoneme, können sprachliche (inhaltliche) Unterschiede eventuell nicht schriftlich wiedergegeben werden. So bestanden einige Alphabete ursprünglich nur aus Konsonanten (Konsonantenschrift). Später wurden sie mit Zeichen für Vokale ergänzt, die als kleine Zusätze (z. B. Punkte, Striche) zu den Konsonanten gesetzt wurden (hebräisches und arabisches Alphabet).



Die Schriftsysteme für die meisten europäischen Sprachen sind Varianten des Lateinischen Alphabets. Dabei wurden den Zeichen für lateinische Laute ähnliche Laute der jeweiligen Sprache zugeordnet. Dieselben Zeichen standen in den verschiedenen Sprachen für teilweise unterschiedliche Laute. Zudem ist es im Zuge der Sprachentwicklung zu weiteren Veränderungen der Aussprache gekommen (vgl. j im Deutschen und Englischen).



Da die Zahl der Phoneme in den verschiedenen Sprachen unterschiedlich ist, genügte der Zeichenvorrat des Lateinischen Alphabetes oft nicht. Deshalb wurden zur Darstellung der betreffenden Phoneme Buchstabenkombinationen (ou, ch, sz) und diakritische Zeichen eingeführt (ö, š).



Daneben wurden Varianten der ursprünglichen lateinischen Zeichen (i/j, u/v) und Ligaturen (ae > æ, uu/vv > w, sz/ss > ß) zu eigenständigen Zeichen weiterentwickelt und gelegentlich auch Buchstaben aus anderen Alphabeten übernommen



Das deutsche Alphabet ist diejenige Variante des lateinischen Alphabets, die zur Schreibung der deutschen Sprache verwendet wird. Im heutigen standardisierten Gebrauch umfasst es die 26 Grundbuchstaben des lateinischen Alphabets zuzüglich der drei Umlaute (Ä, Ö, Ü). Bei den Kleinbuchstaben kommt in Deutschland und Österreich, nicht aber in der Schweiz und in Liechtenstein, das Eszett (ß) (auch „scharfes S“ genannt) hinzu. Die einzelnen Buchstaben haben sächliches Genus. Das heißt, man sagt „das A“, „das B“ usw.



Die Buchstaben des Deutschen Alphabets sind:



A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Ä Ö Ü



a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z ä ö ü ß



Sowohl in der Schreibung von Mundarten wie in historischen Dokumenten werden und wurden darüber hinaus zahlreiche zusätzliche Buchstaben gebraucht. Dasselbe gilt für die Schreibung von Fremdwörtern.



Die deutsche Sprache ist sehr vielseitig. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein breites Spektrum von Texten zu analysieren, wenn man allgemein gültige Aussagen zum deutschen Alphabet tätigen möchte. Möchte man die Häufigkeit der Buchstaben des Alphabets in der deutschen Sprache untersuchen, ist es weiterhin notwendig, relativ lange Texte zu untersuchen, die nicht übermäßig mit Fremdwörtern oder Anglizismen durchsetzt sind, da dies die Analyse verfälschen würde
Frieden
2008-08-29 14:43:53 UTC
Das hat mit der Nummerologie u.dem dazu gehörenden Zahlenwert zu tun-alpha(a)-eins

beta(b)-zwei

delta (d)-drei usw.

das haben wir von den Griechen überrnommen.

Auch die Juden kennen einen solchen Zahlenkodex,ist unserem sehr ähnlich.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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